Deutliche 0:4-Niederlage im Freystädter Stadtderby
Mörsdorf (mei) Es ist wohl müßig darüber zu spekulieren, ob es besser gewesen wäre, wenn, wie die meisten anderen Begegnungen in der Kreisklasse Neumarkt/Jura Ost, auch das Spiel des TSV Mörsdorf bei Türkspor Freystadt ausgefallen wäre. Natürlich, der TSV ist momentan nicht gerade gut drauf, während die Nachbarn aus Freystadt zurzeit einen Lauf haben. Aber ob es zu einem späteren Zeitpunkt anders gekommen wäre?
Auf jeden Fall spiegelt das Ergebnis die aktuelle Situation ziemlich korrekt wider. Vor allem in der ersten Halbzeit hatte die Mannschaft von Richard Meier enorme Probleme mit den quirligen, kombinationssicheren Türkspor-Spielern, was zu vielen Fehlern und folgerichtig zu Gegentoren führte. Am Platz lag das nicht, denn der war für die Witterungsverhältnisse recht gut bespielbar. Ein erster gravierender Fehler war es, Türkspor-Torjäger Eyüp Ünal im Mittelfeld nicht anzugreifen, denn der Topscorer der Liga probiert es bekanntermaßen aus allen Lagen. Und so zog er aus gut 30 Metern einfach ab, TSV-Torwart Thomas Fricke war offenbar auch etwas überrascht, und schon schlug das Leder neben dem rechten Pfosten zum 1:0 ein (9.). Dieser frühe Gegentreffer trug natürlich nicht unbedingt zu Beruhigung des Mörsdorfer Spiels bei, auch wenn bei einigen Offensivaktionen ganz gute Ansätze zu erkennen waren. Drei-, viermal kam Stefan Gerner allerdings etwas zu spät, und Türkspor-Torwart Enes Bölübkas klaubte ihm den Ball von den Füßen.
Vorne fehlte etwas Glück - und hinten kam Pech dazu. Ein Freistoß von Türkspor-Spielertrainer Onur Basöglu aus fast 40 Metern wurde lang und länger, weder Türkspor-Angreifer noch TSV-Verteidiger schritten ein, und wieder landete das Leder knapp neben dem rechten Pfosten im Netz – 2:0 für die Hausherren (36.). Zwei Minuten später wäre es fast noch schlimmer für den TSV gekommen. Kapitän Alex Köstler holte Eyüp Ünal von den Beinen, und Schiedsrichter Martin Federschmidt, der in dem äußerst fairen Gemeindederby keinerlei Probleme hatte und nur eine einzige gelbe Karte zücken musste, entschied sofort auf Elfmeter. TSV-Keeper Fricke bewies dann erneut seine Qualitäten als Elfmetertöter und parierte den halbhohen Schuss von Mustafa Mintemur (38.). Das 0:3 aus Mörsdorfer Sicht war aber damit nur aufgeschoben. Nach einem Ballverlust im Mittelfeld schalteten die Gastgeber blitzschnell, und Orhan Sarikus konnte den Konter völlig frei aus fünf Metern Entfernung zum 3:0-Halbzeitstand abschließen (43.).
TSV-Trainer Richard Meier brachte nach der Halbzeitpause mit Andreas Schmidt, Philipp Großbeck und Benjamin Ramsauer gleich drei neue Akteure, um vielleicht doch noch eine Wende zu schaffen. Und es wurde auch deutlich besser beim TSV. Durch die verstärkten Offensivbemühungen, die aber dennoch die letzte Konsequenz vermissen ließen und deshalb zu keinem zählbaren Ergebnis führten, wuchs jedoch die Gefahr von Kontern, durch die Türkspor zu zwei, drei hochkarätigen Chancen kam, die aber nicht genutzt wurden. Erst in der Nachspielzeit gelang dem Aufsteiger dann doch noch der vierte Treffer. Nach einer zu kurz abgewehrten Ecke nahm Sercan Altuner von der Strafraumlinie Maß, Torwart Fricke hatte keine Chance und konnte das Leder nur mehr ins eigene Tor ablenken (90.).
TSV Mörsdorf: Thomas Fricke, Michael Mauderer, Martin Lehner, Alex Köstler, Philipp Groetsch, Matthias Hofbeck, Stefan Hofbeck, Andreas Kastner, Florian Gerner, Martin Meixner, Stefan Gerner (Andreas Schmidt, Philipp Großbeck, Benjamin Ramsauier).
Tore: 1:0 Eyüp Ünal (9.), 2:0 Onur Basöglu (36.), 3:0 Orhan Sarikus (43.), 4:0 Secan Altuner (90.).
Wesentlich besser machte es die Reserve. Nach anfänglichem 0:1-Rückstand glich Peter Hofbeck nach der Halbzeitpause aus, Wolfgang Hofbeck und Daniel Kraus sorgten dann für eine 3:1-Führung. Kurz vor Spielschluss wurde es nach dem 2:3-Anschlusstreffer nochmal eng, der TSV rettete aber mit vereinten Kräften den Sieg ins Ziel
Bewundernswerte Aufsteiger: TürkSpor-Torjäger Eyüp Ünal, der den Führungstreffer zum 1:0 erzielt, demonstriert im Zweikampf mit Mörsdorfs Kapitän Alex Köstler (rechts) die spielerische Leichtigkeit der Freystädter - Foto: Tschapka (Hilpoltsteiner Kurier)
