Äußerst unglückliche Niederlage
Mörsdorf (mei) Die Fußballfrauen des TSV Mörsdorf waren ganz nah dran, ihre Niederlagenserie in der Bezirksoberliga Mittelfranken zu stoppen. Nach einem 0:2-Halbzeitstand im Kerwa-Spiel in Eysölden (die zweite Mannschaft des TSV Mörsdorf hat ja eine Spielgemeinschaft mit Eysölden, sodass die beiden Spiele in Eysölden stattfanden) gegen den SV 67 Weinberg III schaffte die Elf von Trainer Harald Ramsauer das 2:2, musste aber in der Nachspielzeit noch das 2:3 hinnehmen.
Vor allem zu Beginn sah man der jungen Truppe des TSV die Verunsicherung an, die dann auch zum frühen Rückstand führte. Nach einer nicht konsequenten Abwehr kam eine gegnerische Stürmerin zum Schuss, TSV-Keeperin Alicia Brems konnte den Aufsetzer nicht festhalten und Scherbaum grätschte den Abpraller über die Linie, wobei sie die am Boden liegende Brems verletzte. Schiedsrichter Uli Schneider ließ diese Attacke durchgehen, mit der Begründung, dass „der besondere Schutz des Torwarts im Fünferraum schon lange nicht mehr gilt“ – nach Ansicht des TSV eine äußerst fragwürdige Argumentation. Brems konnte nach längerer Behandlung aber wieder weiterspielen. Das Tor zählte jedoch – 0:1 aus Sicht des TSV (6.). Der TSV erholte sich nur zögerlich von diesem frühen Rückschlag, spielte sich aber doch die eine oder andere Chance heraus. Nachdem Christina Endres rechts in den Strafraum eingedrungen war, übersah sie aber die völlig freie Nancy Tillschneider fünf Meter vor dem Tor und scheiterte mit ihren Schuss aus spitzem Winkel (25.). Zehn Minuten später verhinderte Endres den zweiten Gegentreffer, als sie nach einem Eckball auf der Linie klärte (35.), und Tillschneider setzte ihren Freistoß aus 30 Metern knapp neben den linken Pfosten (40.). Wieder eine Unachtsamkeit in der TSV-Defensive führte zum 0:2. Nach dem folgenden Diagonalpass war Kolbeck links im Strafraum völlig frei und ließ TSV-Torfrau Brems mit ihrem präzisen Schuss ins rechte Eck keine Chance (42.).
Wie verwandelt kam der TSV aus der Halbzeitpause. Diese geänderte Einstellung wurde gleich belohnt. Ein Freistoß von Tillschneider fast von der Mittellinie senkte sich leicht unterstützt vom Rückenwind über SV-Torfrau Burkhardt ins rechte Tordreieck – nur mehr 1:2 (48.). Überhaupt waren die Freistöße von Tillschneider brandgefährlich, ein paar Mal hatten die Gäste aber Glück, wie auch in der 72. Minute, als das Leder an die Torlatte klatschte. Aus einer Kombination fiel schließlich der Ausgleich. Nach einem Doppelpass mit Caro Sturm setzte sich Nachwuchsspielerin Emma Kneißl im Strafraum durch und überwand Keeperin Burkhardt zum 2:2 (81.). Kurz vor Ende der regulären Spielzeit dann die große Chance für den TSV. Julia Ramsauer hatte sich links durchgewühlt, spielte präzise auf Sturm zurück, die aber trotz freier Schussbahn aus acht Metern den Ball nicht richtig traf, Endres kam dann einen Tick zu spät (89.). Im Gegenzug erkannte Schiedsrichter Schneider bei einer Grätsche, mit der Eva Miehling den Ball zur Ecke spielte, auf Foulspiel. Beim folgenden Freistoß übersah die TSV-Abwehr die aufgerückte Reutter, deren verdeckter Schuss von der Strafraumlinie TSV-Keeper Brems, die in der zweiten Hälfte kaum etwas zu tun hatte, durch die Hände rutschte – 3:2 für Weinberg (90. +2).
„So ist halt Fußball! Bist du hinten drin in der Tabelle, verpasst du die Riesenchance. Bist du vorne dran, schaffst du im Gegenzug den Siegtreffer“, war TSV-Trainer Ramsauer enttäuscht. Doch so seltsam es nach der aktuellen Durststrecke des TSV und der unglücklichen Niederlage auch klingen mag, Ramsauer weicht nicht von seinem Motto ab: „Wie sind Amateure, und da liegt der Fokus darauf, Spaß zu haben beim Fußball. Wir müssten es halt schaffen, wie in der zweiten Halbzeit, die sehr gut aussah, die Leistung über die ganze Spielzeit zu bringen“.
TSV Mörsdorf: Alicia Brems, Theresa Lerzer, Verena Ramsauer, Johanna Hofbeck, Eva Miehling, Selina Pfaller, Hannah Balk, Emma Kneißl, Christina Endres, Nancy Tillschneider, Julia Ramsauer (Carolin Sturm, Meike Stier).
Tore: 0:1 Elisa Scherbaum (6.), 0:2 Antonia Kolbeck (42.), 1:2 Nancy Tillschneider (48.), 2:2 Emma Kneißl (81.), 2:3 Corinna Reutter (90. +2).
