Mi., 02.05.18, 18.30 Uhr (15.10.17): DJK/SV Wallnsdorf - TSV 4:1

Niederlage in Wallnsdorf im Nachholspiel

Mörsdorf (mei) Die Fußballer des TSV Mörsdorf haben es am Mittwochabend im Nachholspiel bei der DJK/SV Wallnsdorf verpasst, sich von der Abstiegszone der Kreisklasse Neumarkt/Jura Süd abzusetzen. Das Team von Trainer Harald Ramsauer unterlag mit 1:4 und steht weiter nur einen Punkt über der Abstiegszone.

Es war sicherlich kein leichtes Nachholspiel für Mörsdorf und Wallnsdorf, handelte es sich doch um die neu angesetzte Begegnung, die im Herbst wegen der schweren Verletzung des Wallnsdorfer Torwarts abgebrochen wurde. Aufgrund der Meldung des Schiedsrichters kam es anschließend zu einigen Irritationen zwischen den beiden Vereinen, die aber mittlerweile ausgeräumt sind. Diese Hypothek und die Tatsache, dass es für den TSV das dritte Spiel innerhalb von sechs Tagen war (manchmal muss man sich bei Spielansetzungen schon fragen!), machten die Aufgabe fast unlösbar.

Der abstiegsgefährdete TSV Mörsdorf spielte - bewusst oder unbewusst - etwas zurückhaltend, während die Gastgeber durch ein schnelles 1:0 durch Philipp Haas (3.) einen optimalen Start erwischten. Es entwickelte sich ein faires Spiel, in dem eigentlich immer die Gastgeber das Spiel kontrollierten. Der TSV kam zwar auch zu der einen oder anderen Chance, sehr zwingend waren sie aber nicht. Und als sich kurz vor der Halbzeit eine verunglückte Flanke von Maximilian Lindner hinter TSV-Keeper Patrick Gerner ins lange Eck zum 2:0 senkte (38.), wurde die Aufgabe für die Truppe von Harald Ramsauer fast unlösbar.

Dieser Halbzeitstand führte nach dem Seitenwechsel dann zu einem Spiel auf ein Tor. Nach der einzigen Fehlentscheidung des sehr guten Schiedsrichters Horst Gruber fiel dann die endgültige Entscheidung. Er ahndete die Attacke von drei DJK/SV-Spielern gegen Marco Hofbeck nicht, der Konter wurde durch Matthias Grad zum 3:0 abgeschlossen (56.). Das 1:3 durch Marco Hofbeck kam zu spät. Er verwandelte einen Freistoß wie an der Schnur gezogen von halblinks ins rechte Eck (90.+1). Vom Anstoß weg dann aber gleich der 4:1-Endstand durch Niklas Flierl (90.+2).

TSV Mörsdorf: Patrick Gerner, Matthias Lerzer, Tobias Meyer, Tobias Eberle, Andreas Kastner, Marco Hofbeck, Matthias Hofbeck, Andreas Schmidt, Florian Gerner, Stefan Gerner, Benjamin Ramsauer (Alexander Köstler, Bastian Meixner, Florian Schmalzl).
Tore: 1:0 Philipp Haas (3.), 2:0 Maximilian Lindner (38.), 3:0 Matthias Grad (56.), 3:1 Marco Hofbeck (90.+1), 4:1 Niklas Flierl (90.+2).

 

Hier der Bericht vom abgebrochenen Spiel:

Schwere Verletzung führt zu Spielabbruch

Mörsdorf (mei) Das der Fußball nicht alles ist und auch bei dieser schönsten Nebensache der Welt an vorderster Stelle die Gesundheit steht, zeigte sich wieder in grausamer Form beim Spiel des TSV Mörsdorf bei der DJK/ SV Wallnsdorf. Nach einer schweren Verletzung von Wallnsdorfs Torwart Kevin Köbl wurde das Spiel im Einvernehmen von beiden Mannschaften von Schiedsrichter Dieter Hörauf fünf Minuten vor der Halbzeitpause abgebrochen.

Bis zu dieser Szene sahen die Zuschauer bei traumhaftem Herbstwetter ein intensives, aber keineswegs hartes oder gar überhartes Kreisklassenspiel. Zunächst hatten die Hausherren Vorteile, bald schon aber fing sich die Mannschaft von Trainer Harald Ramsauer und gestaltete das Spiel ausgeglichen. Nach Chancen auf beiden Seiten gelang dem TSV dann nach einer guten halben Stunde die Führung. Nach einer Flanke boxte Wallnsdorfs Keeper Köbl den Ball nicht weit genug weg, den anschließenden Schuss von Simon Meixner konnte er nicht festhalten, sodass dann Benjamin Ramsauer aus sieben Metern abstauben konnte (32.).

Wenig später kam es zu dieser tragischen Szene. Nach einem weiten Ball aus der Abwehr von Tobias Eberle in Richtung SV-Tor kam es zu einem Laufduell zwischen Benjamin Ramsauer und Christof Leopold, das der Mörsdorfer Stürmer gewann. Knapp innerhalb des Strafraums wollte dann Ramsauer an dem herausgeeilten Köbl vorbeiziehen, doch in diesem Moment setzte Leopold von schräg hinten zu einer Grätsche an, mit der er den Ball, aber auch Ramsauer traf, sodass alle drei ineinander stürzten. Aus dem folgenden Getümmel war zunächst ein deutliches Krachen zu hören, anschließend der entsetzte Schrei des Torwarts – an den Reaktionen der Beteiligten war sofort zu erkennen, dass etwas Schreckliches passiert war: An der unnatürlichen Stellung des Oberschenkels war der Bruch des Oberschenkels schnell zu sehen. Sofort wurde der Notarzt gerufen, wenige Minuten später traf der Ambulanzwagen und kurz darauf auch der Rettungshubschrauber ein.

In dem Durcheinander war kaum zu sehen, dass Schiedsrichter Hörauf, der sich bei der Szene weitab vom Geschehen noch in der Spielhälfte des TSV befunden hatte, Ramsauer die Rote Karte zeigte. Ramsauer hatte aber an der äußerst bedauerlichen Verletzung des Wallnsdorfer Spielers keinerlei Schuld. Durch die Attacke seines Gegenspielers von schräg hinten wurde er aus dem Gleichgewicht gebracht, und wer nun gegen den Torwart geprallt war, Ramsauer oder der Abwehrspieler, war auch nicht eindeutig zu erkennen. Ramsauer beteuerte, dass er keinen Körperkontakt mit dem Torwart hatte, was vom Bewegungsablauf der Beteiligten durchaus plausibel ist. Im Nachhinein soll der Schiedsrichter laut Aussagen von TSV-Verantwortlichen auch gesagt haben, dass ihm die Situation zu schnell gegangen war und er die Rote Karte nur zog, nachdem er die Schwere der Verletzung erkannt hatte.

Während nun der Verletzte behandelt wurde, berieten Schiedsrichter und Mannschaften das weitere Vorgehen. Wallnsdorf wollte verständlicherweise nicht mehr weiterspielen, vielen Spielern war der Schock deutlich anzusehen. Hörauf selbst konnte das Spiel aber nicht von sich aus abbrechen, dies sei nur möglich, wenn sich beide Mannschaften darauf verständigen würden. Nach einer kurzen Besprechung von Spielern und Betreuern willigte der TSV in den Spielabbruch ein.

An dieser Stelle möchte der TSV Mörsdorf sein tiefstes Bedauern wegen des schweren Unfalls ausdrücken und wünscht Kevin Köbl alles Gute und baldige Genesung.

Laut den Statuten des BFV wird die Begegnung vom Sportgericht zu einem späteren Zeitpunkt neu angesetzt. Üblicherweise beginnt das Spiel dann wieder mit Minute eins und Spielstand 0:0.

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